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014: North Luangwa NP--Mpika--Kapishya Hot Springs


26.05.18

 

Sehr früh brechen wir heute auf.

Das Ziel: Chifunda Busch Camp vor dem Eingang zum North Luangwa NP.

 

Ca. 235 KM

 

Die ersten Fluss-Querungen sind schon nach kurzer Fahrt erreicht. Alles unproblematisch.

Der Weg führt durch den Nsefu-Sektor, der noch zum South Lungwa NP gehört.

Nach etwa 80 KM erreichen wir den kleinen Luambe Nationalpark. Entgegen der Beschreibung aus dem Reiseführer, wird keine Parkgebühr für den Transit erforderlich.

 

Hier gibt es dann drei spannendere Flüsse zu durchqueren. Das Bild zeigt den Ersten.

Bei der letzten, der ruppigsten der drei Flussquerungen, war dann die hintere Stossstange ein paar Zentimeter zu tief. Sie hat sich aber geschmeidig den Gegebenheiten angepasst und sich um ein paar Grad nach oben gebogen. Jetzt haben wir mehr Böschungswinkel hinten, das bleibt erstmal so.

 

Auch an der Front hat sich ein Kunststoff-Schutz unterhalb der Stossstange aus den Halterungen verabschiedet und hängt knapp über der Fahrbahn. Das Nummernschild ist ebenfalls nur noch mit einer Schraube befestigt. Mit Kabelbindern war das aber alles schnell wieder fixiert.

 

Der Weg wird zeitweise richtig gut und flott zu befahren. Bis es bald darauf wieder in zwei Spuren mündet, und tiefere Gräben zu durchfahren sind.

 

Die Fahrt geht im Moment durch relativ dichten Busch. Es ist inzwischen 17:00 Uhr zu. Wir halten schon mal Ausschau nach einem geeigneten Platz für die Nacht. Das Chifunda Bush Camp werden wir heute nicht mehr erreichen. Wir fahren noch bis in die Dunkelheit. Die verworfene Fahrspur lässt sich im Scheinwerferlicht immer schwerer beurteilen.

 

An einer Abzweigung ist der Busch etwas lichter und gibt den Blick zum Himmel frei. Hier übernachten wir. Es ist Vollmond, wir leuchten mit den Stirnlampen durch den Busch.

Hier und da reflektieren Augen das Licht. Könnten Antilopen oder ähnliches sein.


27.05.18

 

Die ruhige Nacht wird von einem strahlenden Morgen abgelöst. Kaffee und unkompliziertes Müsli-Frühstück, und die Fahrt geht weiter.

Es gibt noch ein paar weitere kurze und relativ stufige Gräben zu durchqueren. Dabei passt sich dann die hintere Stossstange mit einer weiteren Biegung nach oben bis auf knapp 90° an. Das Nummernschild ist jetzt nicht mehr zu erkennen, aber was solls.

 

Um die Mittagszeit treffen wir beim Chifunda Bush Camp ein. Als erstes suchen wir den Ponton über den Luangwa. Mit diesem Ponton setzen wir morgen über den Luangwa. Das wird spannend.

Im Camp werden wir freundlich von der ganzen Mannschaft empfangen, einschliesslich Ranger.

Man erklärt uns, dass das Camp gerade wieder neu aufgebaut wird. Man kann erkennen, dass das auch nötig ist. Trotzdem ist es ganz ok.

 

Am Nachmittag dann Motorengeräusch.

Eindeutig: Toyota 4,2 Liter 6-Zylinder. Könnte das California-Trio sein ?

Tatsächlich, sie sind es.

 

1.Bild:

Blick vom Camp auf den Ponton

 

Hier ist man den Hippos wieder besonders nah


28.05.18

 

Heute geht es mir irgendwie gar nicht gut. Die ganze Nacht über hat es mich schon überall gejuckt. Haben mich denn die Mosquitos gestern so zerstochen? Kann aber eigentlich nicht sein…wir präparieren uns jeden Abend mit langer Kleidung und Mosquito-Spray.

 

„ Wie siehst denn du aus ?“ war die morgendliche Begrüssung von Gaby. „Wieso, was ist los…“ Sie erkennt eine Art Ausschlag in meinem Gesicht und auf dem Rücken.

 

Meine Hände kribbeln und jucken, die Handflächen sind gerötet.

Wir sind sicher, dass das immer noch mit meiner TseTse-Allergie zusammenhängt. Jenny empfiehlt uns ein Antiallergikum aus ihrer Reiseapotheke, was sie sonst gegen ihren Heuschnupfen benutzt.

 

Werfe ich mir gerne ein, und hoffe auf Besserung.

Morgens um 6:30 sind wir mit dem Ranger verabredet um die Formalitäten zu erledigen und die Parkgebühr zu bezahlen.

Obwohl wir nur im Transit den Park durchqueren wollen, muss die Gebühr von 65 US$ bezahlt werden.

 

Das Prozedere dauert seine Zeit.

Gegen 7:30 kann es dann losgehen. Wir fahren gemeinsam zur Anlegestelle des Ponton.

Cristian steigt bei uns ins Auto, um von der anderen Seite zu fotografieren.

Der Fährmann lotst uns über die mit Baumstämmen befestigte Sandstrecke auf den Ponton. Die ganze Fuhre hängt irgendwie schräg und schwankt.

Gaby kann auch noch mit auf den Ponton. Und los geht’s.

 

Mit Hilfe eines hölzernen Hebels wird der Ponton mit seiner Fracht an einem Stahlseil entlang über die paar Meter Luangwa gezerrt.

Abenteuerlich...

Auf der anderen Seite angekommen, wird der Ponton verzurrt und die Rampen heruntergeklappt.

 

Vorsichtig fahren wir vom Ponton herunter, und hoppeln über die ebenfalls mit Baumstämmen gesicherte Uferzone bis auf festen Untergrund.

Auf Grund der Wasserstände im Park können wir nicht die eigentliche Transitstrecke nehmen, sondern werden angewiesen entlang dem Luangwa nach Süden zu fahren.

Dann über die Mwaleshi Road, vorbei am Buffalo-Camp, dann wieder Richtung Transitstrecke.

Wir brauchen für die Durchquerung des Parks letztlich etwa 7,5 Stunden, für etwa 135 KM.

 

Bevor man das Mano-Gate auf der anderen Seite des Parks erreicht, sind einige recht steile Anstiege zu fahren. Der Weg führt von etwa 600 Metern Höhe in kurzer Zeit auf 1400 Meter. Die Piste war aber frisch präpariert und damit einfach zu fahren.

Am Mano-Gate treffen wir auch das California-Trio wieder. Nachdem wir im Park zuerst gemeinsam falsch gefahren sind und beide umgedreht hatten, haben wir uns anschliessend aus den Augen verloren.

Sie wollen nach Kapishya Hot Springs, wir haben uns für Mpika entschieden, den nächsten grösseren Ort südlich an der T2.

 

Für mich war die heutige Fahrt durchwachsen. Die Medikamente zeigten als Nebenwirkung deutliche Müdigkeit. Aber das Gerüttel auf den Pisten hat mich wach gehalten.

 

In Mpika quartieren wir uns im Chimbalanga Gardens ein. Wir können uns neben eines der Zimmer stellen und das Badezimmer benutzen.

 

Die warme Dusche ist ein Genuss. Anschliessend geht es ins Restaurant zum Essen.

Die Frage nach der Karte ist schnell beantwortet. Nein, Karte gibt es nicht. Wir könnten Nshima mit Hühnchen und Gemüse bekommen. Wäre in 35 Minuten fertig. Klar, nehmen wir.

 

Zur Erklärung:

 

Nshima ist ein aus Mais bereiteter fester Brei, ähnlich Polenta, und eine Art Grundnahrungsmittel hier.

 

Nshima und Gemüse war gut, das Hühnchenteil war so, dass es mit dem Messer nicht zu schneiden war. Nur ein kräftiges Gebiss war in der Lage das Fleisch zu zerteilen. Gummi-Adler ist mehr als treffend.

 

Am nächsten Tag gehts zum Einkaufen nach Mpika. Wir durchsuchen mehrere Geschäfte bis wir alles zusammen haben.

  • Gabys neue Methode Wäsche zu waschen.
  • Vollmond in Mpika

Szenen aus Mpika

 

Diese Bäckerei sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Auswahl war im Moment nicht gross. Aber das was es noch gab war bombig.

Krokodil-Brot

Es ist ein Hefeteig, weder süss noch salzig. Ofenwarm hätten wir uns wegschmeissen können, so lecker war das.

Eigentlich würde sich der Weg nach Sambia schon deshalb lohnen 😊😊😊


29.05.18

 

Heute wollen wir nach Kapishya Hot Springs.

 

Ca. 120 KM

 

Mit meinem gesundheitlichen Zustand sind wir immer noch nicht zufrieden. Wir fahren zur Apotheke und schildern die TseTse-Geschichte.

 

Der Apotheker führt uns direkt zum nächsten Eingang, direkt in eine kleine Klinik.

 

Der Doktor erkennt das Problem und empfiehlt eine Kortison-Spritze. Seither hat sich mein Zustand ständig gebessert. Juhuu…

Der Weg nach Kapishya Hot Springs führt durch eine idyllische ländliche Gegend. Später kommt man bei Shiwa Ngandu vorbei.

 

Hier hat sich der Engländer Stewart Gore-Brown um 1920 am Shiwa Ngandu ( bedeutet: See der königlichen Krokodile ) ein schlossähnliches, feudales, altenglisches Herrschaftsanwesen errichtet.

 

Mit mehr als 1000 Arbeitern hatte er Gebäude bauen, und Baumaterial durch die Sümpfe transportieren lassen.

 

Möbel, Familiengemälde und eine Bibliothek wurden von England verschifft und dann mehrere 100 Kilometer, ohne ein Wegenetz, durch die Sümpfe befördert.

 

Für die einheimische Gemeinschaft liess er ein Hospital, Poststation, Marktgebäude und Ziegelhäuser errichten.

Im laufe der Zeit genoss er ein hohes Ansehen. Er ist der einzige Weisse, der jemals ein sambisches Staatsbegräbnis bekam, und auch das eines Bemba-Chiefs.

 

Heute führt die 3. Generation der Familie immer noch das Erbe fort. Führungen durch das Anwesen geben Einblick in das Leben der Familie.

 

Die Ziegelbauten in der Umgebung werden allmählich vom afrikanischen Busch zurückerobert.

Die Fotos zeigen nur den dem Herrenhaus vorgelagerten Teil der Anlage.

 

Am Gate zu dieser Area standen diese beiden Zwillinge. Gaby hatte noch sweets....

Maschinenbau von damals

Kurz vor Kapishya Hot Springs kommt uns ein Landcruiser entgegegen. Den kennen wir doch, das sind doch…jaaa, das California-Team !

Sie sind also noch da, wir treffen uns dann später auf der Campsite wieder.

 

In Kapishya Hot Springs gibt es, wie es der Name schon vermuten lässt, heisse Quellen.

Wir sind wieder einmal begeistert von einem Ort. Hätten wir uns hier, so nicht vorstellen können.

 

Diesmal steht unser Bushcamper in prallgrüner Umgebung, und sogar mal auf grüner Fläche. Ein ganz neues Gefühl nach all dem Sand der vergangenen Monate.

 

Die Campsite liegt an einem klaren und schnellfliessendem Fluss. Es wird trotzdem vor Krokodilen gewarnt.

Zu den Hot Springs sind es nur wenige Meter. Sie liegen idyllisch im tropischen Wald.

Die Attraktion sind natürlich die heissen Quellen. Der angestaute etwa 40 Grad warme Pool ist ein Traum.

 

Vor allem früh morgens, wenn sich die Sonne ihren Weg durch die Palmen sucht, möchte man von einem mystischen Ort sprechen.

Restaurant und Bar sind ebenfalls sehr einladend.

 

Auch die Terasse und der Pool am Fluss...einfach nur schööön.


Hey Leute, es ist der 3.Juni 2018, 14:41 Uhr.

Sitze hier in der gemütlichen Sitzecke im Restaurant/Bar-Bereich der Kapishya Hot Springs Lodge und habe eben das letzte Bild hochgeladen.

Wir sind zum ersten Mal seit Reisebeginn auf dem tagesaktuellen Stand mit unserem Blog !

Tattarattatarataaaa!!!

Danke, danke für den Applaus....


Vor 1 Stunde ist hier das südafrikanisch/brasilianische Paar, das wir von Sandy Beach am Lake Kariba kennen, eingetrudelt. Auch die afrikanische Welt ist klein.

 

Gestern Abend kam Lilli auf die Campsite gefahren. Mit einem 30 Jahre alten Landcruiser J6. Sie ist alleine unterwegs, tingelt schon länger durch Afrika, und ist im Moment auf dem Weg von Tansania nach Südafrika, um ihr Auto überholen zu lassen.

 

Am Lagerfeuer hörten wir abenteuerliche Geschichten von ihr.

Was wir hier auf der Campsite zum ersten Mal gesehen haben sind diese kleinen Doppel-Feuerstellen.

 

Diese Kochstellen sind wesentlich effektiver als das übliche Lagerfeuer. Es wird nur wenig und auch nur kleines Holz benötigt. Damit wird die Ressource Wald geschont, und man hat errechnet, dass ein Haushalt bis zu 10 Stunden pro Woche beim Holz beschaffen und vorbereiten einsparen kann.

 

Ja Hallo Kollegen !

 

Beim Thema Einsparungen muss ich jetzt direkt an euch denken

 

Und ich kann euch sagen, dass das Leben ohne Einspar-Zwänge ein deutlich angenehmeres ist. Lasst euch nicht unterkriegen !!!

 

An Harry :

hab mit den Einheimischen gesprochen. Es wäre für sie kein Problem einen entsprechend grossen Topf zu besorgen...😊man freue sich immer über grössere Portionen. Sollte der Braten allerdings auch nach langem kochen ungeniessbar bleiben, wovon ich persönlich ausgehe, würden sich auch die Krokodile freuen.

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