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020: Drakensberge--Garden Route--Cape L'Agulas


18.08.18

 

Nach Durban stehen als nächstes Ziel die Drakensberge auf dem Programm.

Es wurde uns berichtet, dass es dort vor zwei Wochen so geschneit hat, dass der Sani Pass, der über die Drakensberge ins Königreich Lesotho führt, wohl ab halber Höhe gesperrt wurde. Hoffentlich ist inzwischen wieder alles frei.

 

Die Passstraße ist mit 1.330 überwundenen Höhenmetern auf 6,5 Kilometer die drittsteilste Passstraße der Welt (Wikipedia). Ausserdem der höchste Pass in Südafrika.

 

Das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Von Durban geht die Fahrt bis Underberg, am Fuss der Drakensberge.

 

Ca. 210 KM

 

Auf der vierspurigen N3 verlassen wir Durban Richtung Pietermaritzburg. Danach führt die R617 durch ländliche Gegend, über Boston (nein, nicht USA😊) bis nach Underberg. Von weitem schon sieht man, dass die Drakensberge nicht schneefrei sind. Hoffentlich ist der Pass befahrbar. Und hoffentlich spielt auch das Wetter mit. Sonnenschein steht auf der Wunschliste ganz oben.

In Underberg folgen wir dem Hinweis „The Shed“ der zu einem Camp führt. Es befindet sich etwas ausserhalb  von Underberg in idyllischer Lage, mit Aussicht auf Täler und Berge. Das Städtchen selbst liegt auf knapp 1.500 Meter.

 

Ein grosszügiger überdachter Platz bietet eine komplette Küche, Sofaecke mit offenem Kamin, und einen Billardtisch.

Eine französische Familie verbringt hier ebenfalls die Nacht, allerdings im Chalet.

Je später der Abend wird, umso mehr fällt die Temperatur.

 

Das Lagerfeuer wärmt uns noch eine Weile.

Kurz vorm einfrieren trinken wir noch einen echten Underberg auf das Wohl von Gabys Daddy, und das wohlgemerkt in Underberg.


19.08.18

 

Die Nacht war einfach nur saukalt.

 

Es ist ein strahlender Morgen, die Scheiben sind dick zugefroren, die Zeltwände in unserem Schlafzimmer innen feucht beschlagen.

Um acht Uhr zeigt ein Thermometer bei der überdachten Küche immer noch minus 5 Grad. Das waren draussen sicherlich um die minus 10 in der Nacht. Das könnte der Kälterekord auf unserer Reise sein. Darauf würden wir gerne verzichten.

 

Der Bushcamper springt erst nach zwei Startversuchen an und schüttelt sich widerwillig. Wir bewegen ihn zum Auftauen an einen sonnigen Platz.

Die Wiesen sind mit Rauhreif überzogen, der Blick in die Berge ist fantastisch.

 

Jaaa! Es sieht nach einem herrlichen sonnigen Tag aus. Träume werden manchmal wahr 😉

Nach dem Frühstück legen wir ab, Richtung Sani Pass.

Er soll nach Auskunft des Camp-Betreibers frei von Schnee sein, und damit befahrbar.

Nach gut vierzig Kilometer beginnt die Passstrasse.

Auf der südafrikanischen Seite wird kräftig an der Strasse gebaut. Es gibt neue Brücken, der Weg wird verbreitert. Will man etwa die Strasse mit Teer überziehen? Wäre echt Schade…aus unserer Sicht.

 

Grosse Schilder weisen darauf hin, dass Allradantrieb und Bodenfreiheit erforderlich ist.

Es ist sogar per Gesetz geregelt, dass das Befahren nur mit 4x4 erlaubt ist.

 

So haben wir das gerne 😉, so darf das auch bleiben.

Nach der südafrikanischen Grenze beginnt der natürliche Teil der Strecke.

Sozusagen der Abschnitt für Off Road Geniesser.

Die Bushcamper-Besatzung ist begeistert. Man beachte das zufrieden Grinsen des Fahrers…

 

Auf Höhe der Schneegrenze stossen wir auf einen kleinen Stau. Nach einer steilen Kehre hängt ein Fahrzeug fest. Die Besatzungen aus den anderen Autos helfen bereits.

 

Zeit für eine Schneeballschlacht…

Nach einer Weile fragen wir uns, warum es immer noch nicht weiter geht. Was haben die denn für ein Problem? Sooo steil ist das doch gar nicht…oder ist die Stelle etwa vereist?

 

Es ist doch kaum zu glauben!

Dieser Sonntagsfahrer (es ist tatsächlich Sonntag heute, und der Pass ist auch ein beliebtes Ausflugsziel), er hat es gewagt ohne 4x4 hier hoch zu fahren. Trotz aller Warnungen, Gebote und Hinweise. Es ist zwar ein Toyota Fourtuner, ein SUV, aber ohne Allrad.

Und der Besitzer ist auch nicht in der Lage mit dem Auto umzugehen. Er und seine Familie blättern in der Betriebsanleitung, was auch immer sie da suchen.

Einer der Helfer hat sich inzwischen ans Steuer gesetzt um das Auto zurück zu manövrieren. Alle empfehlen dem Sonntagsfahrer, den Rückzug anzutreten. Nach einer Stunde geht es endlich weiter.

 

Bevor man den Gipfel erreicht wird es nochmal richtig steil. Gleich darauf steht man vor dem Grenzposten zu Lesotho. Ein weiterer Stempel im Reisepass.

Der Blick zurück...atemberaubend!

 

Hier oben gibt es ein urgemütliches Lokal, nennt sich der höchst gelegene Pup in ganz Afrika.

Es ist Zeit für ein Mittagessen. Wir entscheiden uns für einen Lamm-Stew. Lecker, lecker.

Wir hatten überlegt hier zu übernachten.

An Unterkünften wird alles angeboten. Betten für Backpacker ebenso wie komplette Chalets in afrikanischer Rund-Bauweise (wird auch Rondavell genannt).

 

Auch Camping ist möglich. Aber mal ehrlich: bei dem Wind und den zu erwartenden nächtlichen Temperaturen haben wir da gar keine Lust drauf.

Die Rondavells waren uns zu teuer, das Backpacker-Bett? Nein, lieber nicht.

 

Da wir hier also nicht übernachten wollen, suchen wir eine Möglichkeit für Camping in Lesotho. Ab der Grenze Lesotho führt die A14, in bester Qualität und von den Chinesen erbaut, durch die wilden Berge.

 

Im weiteren Verlauf erreicht man den höchsten Punkt der Fahrt bei 3.240 Meter. Immer wieder traumhafte Fernsichten. Die steilsten Abschnitte dieser Strasse werden mit 1 Meter Steigung auf 6 Meter angegeben. Auf diesen Abschnitten war der 2.Gang das maximale für den Bushcamper.

 

Die karge Landschaft und die Behausungen der hier lebenden Menschen stehen im krassen Widerspruch zu der perfekten Strasse.

Immer wieder begegnen uns Hirten, gut verpackt bis vermummt in wärmender Kleidung. An der Abzweigung nach Thaba-Tseka folgen wir der A3 (bitte jetzt nicht an Autobahn denken, ist nur eine Piste). Laut Navi gibt es an dieser Strecke zwei Camps. Beide waren aber nicht in Betrieb, wir mussten umkehren. Es ist schon wieder spät, in einer Stunde geht die Sonne unter.

Wir entscheiden uns für die nächste grössere Ortschaft, Mokhotlong, vielleicht noch 30 Kilometer zu fahren, hoffen, dass wir dort irgendwo unterkommen. Mokhotlong macht auf uns einen sehr ärmlichen Eindruck. Nicht gerade einladend.

 

Das Mokhotlong Hotel mitten in der Ortschaft ist einverstanden mit Schlafen im Auto vor dem Zimmer im geschützten Innenhof, und der Nutzung des Badezimmers. Macht uns auch einen relativ sicheren Eindruck, der Nachtwächter ist ein netter Kerl.

 

Wieder so ein spannender Fall, wo wir grade noch bevor es dunkel wird, einen Unterschlupf finden.

 

Aber wie soll es morgen weitergehen? Wir studieren noch die Landkarte bei einem Gläschen Rotwein. Bei genauerem Hinschauen gibt es nur drei Möglichkeiten.

1. 

wir folgen der gut ausgebauten Strasse A1 bis in den Norden von Lesotho um dort irgendwo wieder über die Grenz nach Südafrika zu gelangen. Von dort dann wieder Richtung Küste.

Mindestens 500 Kilometer zusätzlich, bzw. 2-3 Tage.

2.

Wie 1., aber innerhalb Lesothos über die Hauptstadt Maseru wieder in den Süden Lesothos. Grenzübergang dann evtl. Lower Telle. Mehr als 600 Kilometer mit unbekannten Strassenzuständen, geschätzt 4-5 Tage.

3.

wir fahren über die Piste A3 und dann südlich über weitere Pisten, bis zu einem Grenzübergang im Süden von Lesotho. Die Qualität der Pisten ist uns unbekannt. Die Landkarte liefert in einem Fall die Information, 90 Kilometer/9 Stunden Fahrzeit…

Da wären wir evtl. 3-4 Tage auf holprigen Pisten unterwegs um 300 Kilometer weit zu kommen.

 

Das dauert uns alles viel zu lange.

Entscheidung:

zurück über den Sani Pass.


20.08.18

 

Gut geschlafen, früh aufstehen, schnellen Kaffee. Frühstücken wollen wir auf dem Sani Pass, 50 Kilometer entfernt.

Wieder ein sonniger aber kalter Tag.

 

Wir freuen uns die Strecke durch diese Berglandschaft in umgekehrter Richtung noch einmal zu fahren, freuen uns auch auf das Frühstück im höchsten Pup Afrikas.

 

Tagesziel: Kokstadt in Südafrika

 

Ca. 150 KM

 

Und weil es so schön war, noch ein paar Bilder der Rückfahrt durch Lesotho.

Im Pup sind die Öfen geheizt, eine heisse Suppe steht im gusseisernen Topf bereit. Am kalten Frühstücks-Buffet stehen Milch, Saft, Müsli und Toast vorbereitet.

 

Wir entscheiden uns aber entsprechend der Temperaturen draussen, für etwas warmes.

Von Omlett, gefüllt mit allem was es gibt, über Rösti bis gebratenen Schinken wird alles bestellt was die Frühstücks-Speisekarte bietet.

Mann, war das gut!

Die Talfahrt vom Sani Pass ist bei diesem herrlichen Wetter auch nochmal ein Gedicht.

 

Nach Underberg geht die Fahrt über die R617 nach Kokstad.

In der näheren Umgebung liegt das Mount Currie Nature Reserve mit Campingplatz. Direkt an einem Stausee. Gänse und andere Wasservögel schnattern über den See. Wir sind die einzigen Gäste.

Am Lagerfeuer lassen wir den Tag ausklingen.


21.08.18

 

Bei Port St.Johns wollen wir heute wieder die Küste erreichen.

 

Ca.170 KM

 

Hinter Kokstad führt uns der Weg wieder auf die N2, die R394 und die R61. Bergauf und bergab geht es durch überwiegend landwirtschaflich genutztes Land.

 

Schwarzafrikanisch geprägte Ortschaften.

 

Typische grossräumige Besiedelung in dieser Gegend.

Port St.Johns liegt am Fluss Mzimvubu, der hier in den indischen Ozean mündet. Kaum angekommen, beginnt es zu nieseln.

Schlimmer aber war der Müll, der sich an vielen Ecken in dem Ort stapelt. Streikt gerade die Müllabfuhr oder ist das hier immer so?

 

Do siehts jo us wid Sau…

 

Da nützt es auch nichts mehr, dass man die Brückengeländer schön bunt bemalt hat.

Der Caravan Park „The Pont“ liegt direkt und nett am Fluss, hier bleiben wir für eine Nacht. Die Umgebung ist sattgrüner Regenwald.

Das Nieseln ist inzwischen in einen feinen Sprühregen übergegangen. Die Wolken hängen fast bis auf den Boden.

Eigentlich wollten wir noch duschen, aber die Stadt hat im Moment ein Problem mit der Wasserversorgung, erzählt uns die Dame an der Rezeption auf Anfrage. Vielleicht morgen wieder…das ist Afrika, meint sie noch.

Nachdem wir im Bett waren, wurde aus dem feinen Sprühregen ein Dauerregen bis zum nächsten Morgen.


22.08.18

 

Die Duschen funktionierten wieder und waren eine Wohltat bei diesem Wetter. Markise und Klappdach müssen wir im Regen nass einpacken.

 

Weiter an der Küste entlang soll es gehen, vielleicht bis Port Alfred.

 

Ca.450 KM

 

Ein ziemlicher Weg liegt heute vor uns, aber die Strassen sind gut, wir kommen zügig voran. Am Ende waren es doch 8 Stunden Fahrt.

 

Nach Port St.Johns verläuft die N2 weg von der Küste und durch hügeliges Hinterland. Kurz vor East London biegen wir ab auf die R72, die wieder an die Küste führt. Moment mal, East London?

Da hat die Firma Vibracoustic doch einen kleineren Produktionsstandort.

 

(zur Erinnerung: die Firma Vibracoustic war/ist mein Arbeitgeber. Sie hatten mir angeboten ohne mich weiter zu machen, wenn ich bereit wäre, dafür 3 Jahre lang jeden Monat mein Gehalt anzunehmen, ohne dafür zu arbeiten 😉😊)

 

Sollen wir da mal vorbeischauen? Ja, aber nur wenn es keinen Umweg bedeutet.

 

In East London zeigt uns das Navi, dass wir so gut wie direkt daran vorbeikommen. Na gut, dann biegen wir kurz ab für ein Foto.

 

Zwischen East London und Port Elizabeth findet man umfangreich Industrie angesiedelt.

Firmen wie z.B Ford, Audi, VW, Citroen, General Motors, Continental haben hier Produktionsstandorte.

In Port Alfred fahren wir zum Willows Caravan Park.

Der liegt direkt am Hafen, mit schöner Aussicht auf den Kowie River, der unweit von hier ins Meer mündet. Der Park hat eigentlich eine gute Lage, aber die Sanitäreinrichtungen sind renovierungsbedürftig. Für eine Zwischenübernachtung kann man das akzeptieren.


23.08.18

 

Jeffrey’s Bay ist unser heutiges Tagesziel.

 

Ca.230 KM

 

Durch hügeliges Farmland fahren wir gemütlich erstmal Richtung Port Elizabeth.

 

Nachdem der Morgen in Port Alfred feucht, kalt und ungemütlich war, haben wir auf Frühstück verzichtet. An einem Rastplatz wird das dann ausgiebig nachgeholt.

 

Die Sunshine Coast macht heute ihrem Namen alle Ehre

 

Aufforderung zum Wasser sparen. Wasserknappheit ist in den heissen Monaten ein Thema

 

In Port Elizabeth angekommen, machen wir unsere obligatorische kleine Stadtrundfahrt.

 

Der Ortsteil Summerstrand bietet buntes und sehenswertes entlang der Küste.

 

Nach Jeffrey’s Bay sind es noch gut 80 Kilometer. Die Strasse verwöhnt immer mal wieder mit guter Aussicht.

Gleich nach dem Ortseingang liegt eine Shopping Mall.

Auf der Fahrt haben wir nämlich eine wichtige Entscheidung getroffen, die hier umgesetzt wird:

 

wir wollen nicht länger frieren wenn wir ins Bett gehen und wenn wir aufstehen. Ein Heizlüfter soll unsere Hütte zukünftig kuschelig anwärmen.

Gesagt, getan.

Für kleines Geld haben wir so ein Gerät gekauft. Wenn ein 220V-Anschluss am Platz vorhanden ist, und das ist in Südafrika immer so, dann wird zukünftig geheizt. Jawoll! 

Der Caravan Park in Jeffrey’s Bay liegt direkt am Strand. Vom Platz ist man zu Fuss und am Strand entlang innerhalb von 10 Minuten im Zentrum.

 

Ein südafrikanischer Nachbar warnt uns vor einem wohl angekündigten Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h für den morgigen Tag. Er wird morgen früh auf jeden Fall abreisen. Unsere Wetter-App sagt was anderes. Im Gespräch mit weiteren Nachbarn und dem Platzwart wird diese Sturmwarnung nicht bestätigt. Der Wind soll zwar zunehmen aber ungefährlich bleiben. Ok, wir sind trotzdem verunsichert. Das aufgestellte Klappdach verträgt keine stürmischen Verhältnisse.

 

  • Der weitläufige Sandstrand lädt zum Spaziergang ein
  • Gaby braucht unbedingt Bewegung und tobt sich aus
  • Sonnenaufgang

 


25.08.18

 

Der Sturm ist ausgeblieben.

In der Nacht hat der Wind aber zumindest so zugenommen, dass wir gegen 3:00 Uhr mit dem Bushcamper zur Sicherheit hinter ein Gebäude umgezogen sind. Dort waren wir vor den teilweise heftigen Böen besser geschützt. An richtigen Schlaf war danach nicht mehr zu denken.


26.08.18

 

Das Wetter ist nicht so freundlich und immer noch windig. Der Bushcamper wird startklar gemacht, Frühstück gibt es heute in einem netten Lokal im Städtchen.

Übrigens:

der Heizlüfter war eine super Idee!

Jetzt freut man sich abends ins Bett zu steigen. Der Raum ist schön angewärmt. Morgens wird der Heizlüfter 30-45 Minuten vor dem Aufstehen angeworfen. Herrlich! Dass wir da nicht früher drauf gekommen sind…

 

Bis Plettenberg Bay werden wir heute fahren.

 

Ca. 210 KM

 

Unterwegs gibt es ein paar Sehenswürdigkeiten. Ungefähr hier beginnt auch die bekannte Garden Route.

 

Bei Garden Route stellt man sich doch vor, dass die Landschaft entsprechendes bietet.

Bei der Fahrt über die N2 lässt sich das aber nicht finden. Ein Südafrikaner erzählt uns später, dass der Name noch aus der Zeit stammt, als es noch keine N2 mit Brücken über die Flusstäler gab. Damals wurde noch entlang der Täler und über die Höhenzüge gefahren, was wohl mit der Fahrt durch eine Gartenlandschaft zu vergleichen war. Aha, jetzt wissen wir woher der Name kommt.

 

Die erste Sehenswürdigkeit ist eine Brücke der N2, die am besten von einer Tank- und Rastanlage aus zu bewundern ist.

 

Die Nächste ist dann ein Baum, genannt Big Tree.

Es ist ein Yellowwood Baum mit einer Höhe von 37 Meter, er soll 800 Jahre alt sein.

Wir waren gespannt, wurden aber enttäuscht.

Erstens sollte man als ausländischer Tourist einen unangemessen hohen Eintritt bezahlen, der mehr als 2x so hoch ist wie für die Südafrikaner.

Zweitens war für uns der Baum, als Sehenswürdigkeit, den Fussweg dorthin nicht wert. Den Eintritt konnten wir übrigens zu unseren Gunsten verhandeln.

Diese Unart, dass Touristen ein Mehrfaches bezahlen sollen, setzt sich beim Tsitsikamma National Park in gesteigerter Form fort.

Nahezu das dreifache wird ausländischen Touristen verlangt.

 

Verhandeln führt zu keiner Ermässigung, wir drehen wieder ab. Wenn die Abzocke mit den überhöhten Preisen für ausländische Touristen so deutlich wie hier ausfällt, dann müssen wir dort auch nicht gewesen sein. Basta!

 

Wir kennen keinen Fall in Europa, wo ausländische Touristen und Einheimische unterschiedliche Eintrittspreise bezahlen müssen. Irgendwie ärgerlich diese Art von Rassismus.

 

Die Gegend als solches ist ganz nett, wir kreuzen noch durch ein paar Örtchen, geniessen was auch ohne Eintritt Freude bereitet.

Eine weitere Attraktion auf der Strecke ist die Bloukrans River Bridge.

Hier wird aus 216 Meter Höhe am Bungee-Seil in die Tiefe gesprungen. Der angeblich höchste Sprung der Welt.

Zuschauen kostet übrigens mal nix...

Und nein, wir haben uns nicht getraut.

Kurz vor Plettenberg überquert die Strasse den Fluss Keurboom.

 

Plettenberg selbst ist einen Besuch wert.

 

Unweit vom Strand sind Fischkutter in Aktion.

Wir quartieren uns im Forever Resort ein.

Eine Anlage direkt am Fluss in der Nähe der Brücke. Durch das immer wieder stürmische Wetter vorsichtig geworden, muss der Stellplatz wieder windgeschützt liegen. Es ist so gut wie nichts los auf dem grossen Platz. Hinter einer Sanitäranlage stehen zwei südafrikanische Camper, weil der Wind hier weniger bläst. Der richtige Platz auch für uns.

 

Neugierige gefiederte Besucher belauern uns

 

 

 

Abendessen gibt es heute aus wettertechnischen Gründen nicht aus der Bordküche, sondern beim Italiener in Plettenberg.

 

Der beste Platz im ungeheizten Lokal ist natürlich dicht beim Kamin.

 


27.08.18

 

Auf der N2, immer noch Garden Route, geht es heute über Knysna bis Mosselbay.

 

Ca. 300 KM

 

Es gibt entlang der Garden Route einige schöne Ortschaften. Man könnte teilweise vergessen, dass man in Afrika unterwegs sind.

 

Die Siedlungen mit einfachsten Behausungen holen uns in die Wirklichkeit der Gegensätze zurück. Eben noch an komfortablen Villen und Ferienhäusern vorbeigefahren, sieht man wieder einfachste Häuschen und Hütten am Strassenrand.

 

Knysna wird nur kurz durchstreift.

 

Nach Knysna entdeckt man dieses „Kunstwerk“ in einer Gärtnerei neben der N2.

Schon bevor wir zu unserer Reise aufgebrochen sind, hat Gaby von einer Kundin erzählt, die in Südafrika ein Ferienhaus betreibt, das „Haus am Strand“.

Wenn wir dort vorbeikommen, will sie unbedingt Hallo sagen.

 

Jetzt stehen wir doch tatsächlich davor. Gaby klingelt, es wird geöffnet. Doch die Hausherrin ist im Moment in Deutschland, erfahren wir von ihrer Vertretung. Sie bietet eine Führung durch das Haus an, und zeigt uns mit Begeisterung die verschiedenen Zimmer. Alles ausgesprochen geschmackvoll eingerichtet. Sehr, sehr schön. Und der Blick auf den Indischen Ozean…wollen wir nicht eine Nacht bleiben?

Eine Nacht wäre einfach zu wenig. Vielleicht beim nächsten Mal…

Gaby hinterlässt noch ein paar Zeilen, wir bedanken uns für die Besichtigung. Weiter geht’s Richtung Mosselbay.

 

Mosselbay ist eine sympathische Stadt mit interessanten Geschäften, vom Harley-Shop über kreatives Kunsthandwerk bis Secondhand-Shop mit Nostalgie-Kino.

 

Auch in Mosselbay gesehen. Manche mögens hoch...

 

Der Caravan Park „The Point“ liegt direkt am Strand, unweit des Leuchtturms.

 

Die Bucht vor Caravan Park und Leuchtturm ist ein beliebter Surf-Spot mit anspruchsvollen Wellen.


29.08.18

 

Der südlichste Punkt Afrikas, Cape L’Agulhas, ist ein Muss für jeden Reisenden.

 

Ca.280 KM

 

Auf der N2 geht es über Heidelberg bis zur Abzweigung auf die R319, und weiter bis L’Agulhas.

 

Ausgefallene Werbung für Immobilien auf einem Plakat, gross genug um ein Sportboot oben drauf zu packen. Soll wohl vor allem die Männer ansprechen.

Glücklicherweise ist am Cape L’Agulhas im Moment nicht allzu viel los. Wir können in Ruhe unsere Fotos machen. Jeden Moment könnte auch ein Reisebus voll mit Ausflüglern auftauchen.

Der Campingplatz liegt mitten in diesem kleinen Ort. Wir sind die einzigen Gäste. Kein Wunder eigentlich bei diesen Temperaturen. Selbst im Lokal, wir bestellen Fish n Chips, sitzen wir und die wenigen Gäste in dicken Jacken.

 

Der Leuchtturm von L’Agulhas ist für Besucher geöffnet und kann bestiegen werden. Die Kassiererin weist darauf hin, dass man schwindelfrei sein sollte.

Die Wiese am Strand ist mit Blumen übersäht. Sieht nach warmen frühlingshaften Temperaturen aus. Dieser Eindruck täuscht, siehe Kleidung…

Hier verabschieden wir uns vom Indischen Ozean.

Seit Mosambik (Inhassoro) hat er uns, bzw. wir ihn, über gut 2.000 Kilometer begleitet.


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