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031: Benidorm--Almeria--Sierra Nevada


20.03.19

 

Heute geht es nur bis Denia.

 

Ca.40 KM

 

In Denia stehen einige Mobile am Strand, bei einem Lokal ganz in der Nähe vom Hafen. Hier hat es wohl mehr geregnet. Der Platz gleicht stellenweise einer Seenlandschaft. Zwischen zwei der Seen finden wir unsere „Halbinsel“.

 

Wir bleiben zwei Tage. Bummeln durch den Hafen und die Stadt. Hier einen Kaffee, dort ein Gläschen Roten in der Sonne vor einer netten Bar. Wie schnell doch die Tage auch beim nichtstun verstreichen.

 

Wenn es gegen Abend draussen wieder ungemütlich windig und kühl wird, „informieren“ wir uns in unserer gemütlichen Hütte über die Welt der Abenteuer. Die Lust darauf kommt nicht zur Ruhe. Kaum ein Tag an dem wir uns nicht an unsere Afrika-Tour 2018 erinnern. Irgendwann sind wir wieder dabei…


22.03.19

 

Fahrt nach Benidorm.

 

Ca. 140 KM

 

Wir quartieren uns un-typischerweise auf dem Campingplatz Villasol für die nächsten 6 Tage ein.

Und das hat seinen Grund:

Am Sonntag kommen Gaby’s Eltern und ihr Bruder nach Benidorm.

 

Mutter Elli hatte im Februar 75.Geburtstag und als Geschenk von der Familie gab es eine Flugreise nach Alicante plus Hotel in Benidorm.


24.03.19

 

Wieder ein sonniger Tag, ein Sonntag ausserdem. Wir haben verabredet, dass die Ausflügler vor dem einchecken im Hotel erst bei uns auf dem Campingplatz vorbeikommen.

Die Freude war gross. Dass wir die Familie nach gerade mal gut 5 Wochen wieder sehen, war bei unserem Start Mitte Februar ja noch nicht absehbar.

Mit einem Mietwagen machen wir die nächsten Tage Ausflüge in die Umgebung. In Alicante schlendern wir durch die Markthalle, in Calpe erleben wir im Fischmarkt die Auktion von fangfrischem Fisch. Abends bummeln wir durch Benidorm und lassen uns von der spanischen Küche verwöhnen.


28.03.19

 

Gestern Abend sind unsere Lieben wieder nach Hause geflogen. Es waren sehr schöne Tage mit euch in Benidorm!

Wir freuen uns heute darauf wieder ein paar Kilometer zu fahren. Am Capo de Palos finden wir einen ruhigen Platz am Strand, nahe La Manga del Mar Menor.

 

Ca. 175 KM


29.03.19

 

Die Fahrt geht weiter, durch Cartagena, über eine schöne Bergstrasse (RM 332) wieder an die Küste. Hier tauchen jetzt auffallend viele und riesige Gewächshäuser auf. Nicht so schön…

Später biegen wir ab auf die RM-D20, abschnittsweise eine interessante Bergstrasse, die uns bis nach Aguilas bringt. Entlang der Küste haben wir schon mal nach Übernachtungsplätzen geschaut. Aber überall unübersehbare Schilder in allen Sprachen mit deutlichem Verbot für Wohnmobile. Strafen bis 3.000 € werden angedroht bei Nichtbeachtung. Alles klar.

 

Die Küste wird immer interessanter. Dann signalisiert ein Schild, dass wir von der Provinz Murcia in die Provinz Almeria wechseln. Und siehe da, keine Verbotsschilder mehr an den wunderschönen Strandabschnitten. Ein Platz ist schnell gefunden. Drei weitere Mobile stehen da bereits, in grosszügigem Abstand voneinander.

 

Ca. 110 KM


30.03.19

 

Mit dem Rauschen des Meeres eingeschlafen, mit dem Rauschen des Meeres wieder aufgewacht. Wie schön.

Ein paar Meter entfernt ist ein Wanderweg ausgeschildert. Auf geht’s!


31.03.19

 

Es hat die Nacht über geregnet. Was ja weiter nicht schlimm wäre. Aber! Wir stehen hier auf Naturboden!!! „Schau mal die Spuren der zwei Fahrzeuge die vorbeigekommen sind, es war ein VW-Bus und ein Pickup". Wir kommen hier mit unserem Auto nicht mehr weg. Ein Wohnmobil mit Frontantrieb hat hier komplett verloren...keine Chance.

Bin den ganzen Platz nach einer Möglichkeit abspaziert. Der Boden ist schmierig, es zieht mir fast die Schuhe aus. Kleine Gräben durchziehen den möglichen Weg. Mit Schwung ginge also auch nichts.

 

Was total unproblematisch aussah als es trocken war, wird uns jetzt bei Nässe zum Verhängnis.

 

Wir werden hier nicht mehr wegkommen solange es so nass ist. Das ist Fakt.

Wir haben alle Möglichkeiten durchgespielt. Einzig die Schneeketten könnten uns noch helfen. Aber ehrlich, auf diese Schweinerei haben wir keine Lust, zumindest noch nicht. Hoffentlich werden wir nicht dazu gezwungen.

Der Wetterbericht sagt Regen bis in die Abendstunden vorraus. Wir hoffen mal auf Morgen…tal vez mañana.

Da war es also wieder! Ohne Allrad sind wir halt aufgeschmissen. Gaby googelt schon wieder nach Alternativen zu unserer nur asphalt-tauglichen Plastikbox…

Würde es ja geben, diese Alternative. Wenn da nur nicht diese horrenden Preise wären



An dieser Stelle ein Rückblick auf unsere Erfahrungen, was das Steckenbleiben mit dem Mobil betrifft.

Es wäre nicht das erste Mal, dass wir nicht mehr wegkommen. Mal war es Sand in Griechenland, mal die nasse Wiese auf dem Campingplatz in Lenzkirch.

Griechenland 2014, unsere erste Tour mit dem Wohnmobil:

in Griechenland haben wir stundenlang bis in die Nacht hinein gebuddelt, bis wir wieder frei waren…Schneeketten hatten wir damals noch nicht dabei. Wären in diesem Fall vielleicht nützlich gewesen.



01.04.19

 

Die vergangene Nacht hat es glücklicherweise nicht mehr geregnet. Der Platz ist heute Morgen ganz ordentlich abgetrocknet. Werden wir problemlos wegkommen? Gaby ist optimistisch, ich bin skeptisch.

Am Ende ging es tatsächlich unproblematisch raus auf die Strasse. Erleichterung! 

Über die AL-7107 kurven wir nur wenige Kilometer weiter bis Garrucha.

 

Ca. 40 KM

 

Auf dem Parkplatz direkt beim Hafen stehen ein paar Wohnmobile. Es gibt keine Verbotsschilder, also bleiben wir hier für die kommende Nacht. Nach einer kleinen Besichtigungsrunde durch Garrucha geniessen wir als  Sundowner einen „Aperol Spritz“ auf einer Bank im Hafen. Schiffe werden beladen, Fischkutter laufen aus...es ist immer unterhaltsam die Aktivitäten in einem Hafen zu beobachten.


02.04.19

 

Wir sind noch nicht ganz mit dem Frühstück fertig, fragt uns der Fahrer eines Nachbar-Wohnmobils nach einem Starthilfekabel. Er kann seinen Motor nicht mehr starten, die Batterie ist leer.

Wir können weiterhelfen.

Es war nur etwas schwierig den Pluspol beim älteren Ducato zu erreichen.

Immer möglichst nahe an der Küste geht die Fahrt bis Almeria.

 

Ca. 130 KM

Im Naturpark Cabo de Gata wollen wir über das Goldminen-Dorf Rodalquilar nach Cortijo del Fraile fahren. Aber ab der ehemaligen Goldmine ist Schluss für uns. Die fünf Kilometer lange Piste mit grobem Schotter bis zu den Ruinen von Cortijo del Fraile wollen wir unseren zarten Reifchen nicht zumuten...

 

Die weiteren Kilometer Richtung Almeria sind zum Teil sehr genüsslich zu fahren.

Wir bleiben für die Nacht auf einem Parkplatz am Meer, mit einigen anderen Mobilen.

Die Kilometerlange Strandpromenade lädt ein zu etwas Bewegungstherapie in Form eines Spazierganges in forcierter Gangart.

Es ist zwar nicht der ideale Platz zum draussen kochen, trotzdem wird der Sambia-Grill angefeuert um die Koteletts zu grillen.

Zwei Porsche fahren auf den Parkplatz, machen direkt hinter uns eine Pause. Es sind beides Testfahrzeuge mit verschiedenen auf der Karosserie fixierten Sensoren, und Messgeräten im Innenraum. Design-Details, wie z.B. die Leuchten, sind abgeklebt.


03.04.19

 

30 Kilometer von Almeria entfernt liegt Tabernas. Dieser Ort liegt in der gleichnamigen wüstenartigen Landschaft. Bekannt ist die Region als eine der trockensten in Europa, und als Drehort von manchem bekannten Western. Der legendäre Sergio Leone drehte hier beispielsweise Szenen zu „Spiel mir das Lied vom Tod“. „Der Schuh des Manitou“ von Bully Herbig entstand ebenfalls hier.

 

Rund um Tabernas sollen 14 Westernkulissen-Städte gebaut worden sein. Drei davon kann man besuchen. Wir steuern Western Leone an und können ganz alleine durch das Städtchen stöbern. Im Eintrittspreis ist ein Getränk enthalten, das man stilecht im Saloon bestellen kann. Cowboy’s Lieblingsgetränk gibt es nicht auf den Bon.

 

Durch die Westernstadt hallt Filmmusik und sorgt für Erinnerungen an berühmte Western. Auch die Titelmelodie zu Bonanza war dabei…und so ganz alleine in der Stadt kommt bei uns ein bisschen echtes Wildwest-Abenteuer-Feeling auf.

 

Die Shows mit nachgestellten typischen Western-Szenen finden im Moment leider nur am Wochenende statt.

 

Bekannte und weniger bekannte Figuren aus der Western-Szene 😊

 


05.04.19

 

Noch sind wir in Roquetas de Mar.

Gestern war Markttag, heute regnet und stürmt es.

Gut, dass es eine grosse Shopping Mall gibt um sich die Zeit angenehm zu gestalten. Am Abend fahren wir nicht mehr direkt an die Strandpromenade, viel zu stürmisch dort.

Ein paar Meter weiter stellen wir uns auf den letzten freien Platz entlang der Strasse vor einem Ferienhaus-Komplex. Hier bietet die Bebauung einigermassen Schutz vor den stürmischen Böen. Auch andere Mobile sind hierher umgezogen.

Lustigerweise stellt irgendjemand gegen 20:30 Uhr die Windmaschine komplett ab. Die Satelliten-Antennen fahren aus…die Nacht bleibt windfrei.


06.04.19

 

Stadtbummel in Almeria ist geplant. Also etwa 20 Kilometer zurück. Im Hafen dort kann geparkt und übernachtet werden. 24 Stunden für 6,55 €.

 

Vom Hafen aus sind es wenige Schritte in die Stadt.

Die Altstadt, die Kathedrale, die Festung Alcazaba, die Tapas-Bars, alles sehenswert.

 

Von der Festung aus hat man einen fantastischen Blick über Almeria.

Die Palastanlage Alcazaba wurde im 10.Jahrhundert gebaut. 1522 zerstörte ein Erdbeben die maurische Festung, unter christlichem Einfluss wurde sie wieder aufgebaut.

Für welche der zahlreichen Tapas-Bar sollen wir uns entscheiden? Die Casa Puga soll eine angesagte Location sein…der Trubel ist jedenfalls gross, die Tapas ein Gedicht.

Der Wind hat sich wieder zu einem Sturm entwickelt. Laut Wettervorhersage sind Windgeschwindigkeiten von 102 bis 117 km/h angekündigt. Was gefühlt auch so ist. 

Gegen Abend kommt die Hafenaufsicht vorbei, und fordert alle Wohnmobile auf den Platz frei zu machen, und auf den anderen Teil des Hafenparkplatzes umzuziehen. Morgen wird dieser Teil des Hafengeländes als Startplatz für einen 10-Kilometer-Lauf benötigt.

Draussen ist es wieder ungemütlich, drinnen gibt es spanisches Vesper und DSDS… 😊


07.04.19

 

Die Nacht war, dafür dass wir in einem Hafen stehen, wunderbar ruhig. Obwohl hier die Fähren von und nach Marokko ein- und auslaufen. Während des Frühstücks füllt sich der Parkplatz durch die Teilnehmer der Lauf-Veranstaltung. Punkt 11:00 Uhr fällt der Startschuss.

 

Sonntag ist Ruhetag. Wir machen das, was viele Bewohner von Almeria tun. Promenadenbummel…bei schönstem Wetter. Na ja, später a bisserl viel Wind halt wieder, was aber die Kite-Surfer freut.


08.04.19

 

Ein bisschen Abwechslung wäre mal ganz gut. Berge statt Meer. Aufbruch Richtung Sierra Nevada. Auf schmalen Strassen geht es später direkt entlang dem Nationalpark Sierra Nevada.

 

Auf dem Parkplatz vor einem Friedhof nahe Mairena findet sich eine tolle Möglichkeit für die Übernachtung. Mit super Fernsicht in die umliegenden Berge. Das Wetter zeigt sich wechselhaft, von kurzen Schauern zu Sonne und wieder zurück.


09.04.19

 

Die Sonne schickt ihre wärmenden Strahlen ins kühle Schlafzimmer und treibt uns aus den Federn. Soweit das Auge reicht nur blauer Himmel. Nach dem Frühstück fahren wir wenige Kilometer zurück bis Laroles. Wir wollten das Auto nicht alleine auf dem Übernachtungs-Platz stehen lassen. In Laroles steht es gegenüber der Tankstelle gefühlt sicherer.

Zu Fuss geht es über Feld und Flur, später auf schmaler Bergstrasse, bis nach Bayárcal. Nach einer kleinen Tapas-Pause in der einzigen Bar des Ortes, führt der gleiche Weg wieder zum Auto in Laroles. Für die Übernachtung fahren wir zurück auf unser „Traumplätzle“.

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Kommentare: 2
  • #1

    uschi marzahl (Mittwoch, 03 April 2019 09:15)

    hallo ihr zwei, ihr seid echt zu beneiden........ wirklich toller blog und gigantische fotos.
    macht weiter so, passt auf euch auf und alles liebe und gute - bei uns ist soweit auch allles ok.

    glg uschi und ingo

  • #2

    Angie und Tom (Montag, 08 April 2019 13:48)

    Hallo ihr Lieben,
    schön endlich wieder von euch zu hören. Wir hatten euch schon vermisst. Da habt ihr wirklich eine schöne und interessante Zeit in Spanien.
    Wir sind derweil wieder in Namibia. Ich kann wieder radeln und wir sind auf dem Weg nach Oranjemund.
    Beste Grüße von Angie und Tom