28.04.19
Maja und Tomas verabschieden sich von uns, machen sich auf den Weg zur Fähre nach Marokko.
Wir wollen weiter Richtung Sevilla. Durch üppig grüne Landschaft führt der Weg in die Berge bis Ronda. Ab Ronda nehmen wir die MA-7401 Richtung Parque natural de la Sierra de Grazalema.
Am ehemaligen Stausee von Montejaque finden wir einen schönen Platz für die Nacht mitten in der Natur, und ganz für uns alleine. Perfekt!
Ca. 150 KM
29.04.19
Nach dem Frühstück wollen wir die Staumauer erkunden. Der Stausee ist nicht mehr in Betrieb und wurde bereits 1947 vom Betreiber aufgegeben.
Im Laufe des Sommers trocknet der frühere Bereich des Stausees wohl komplett aus, wie die Bilder auf der Info-Tafel zeigen.
Hinter der Staumauer führt ein zum Teil mit Treppen befestigter und mit einem Stahlseil gesicherter Weg hinunter in eine Schlucht.
Der Weg endet am Eingang zu einer Höhle mit dem Namen Hundidero. Das Betreten ist verboten. Wir halten uns daran, es ist auch so schon etwas unheimlich zwischen den senkrechten Wänden. Überall liegen Steinbrocken herum, die irgendwann von oben aus den Wänden gebrochen sind. Ich muss mich mit dem fotografieren beeilen. Gaby will möglichst schnell wieder raus aus der schaurig schönen Schlucht...
Die Fahrt zum nächsten und diesmal „richtigen“ Stausee dauert nicht lange.
Ca.20 KM
Am Embalse de Zahara-El Gastor stellen wir uns am südlichen Ende des Sees auf einen netten Platz.
Zur Feier des Tages kocht der Chef heute mal selbst 😊
30.04.19
Bis nach Sevilla sind es über Landstrasse noch
Ca.120 KM
Vorbei an Zahara de la Sierra, der Ort liegt malerisch oberhalb des Sees, geht es am anderen Ende des Stausees über die Staumauer.
In Gelves, einem Vorort von Sevilla, sind auf dem Stellplatz im Sportboothafen nur noch wenige Plätze frei. Wir quetschen uns in eine der freien Lücken, direkt am Ufer des Guadalquivir, dem fünftlängsten Fluss Spaniens.
Für ein erstes Kennenlernen machen wir uns gleich nach der Ankunft am Stellplatz auf den Weg ins Zentrum von Sevilla, mit Bus und Metro.
01.05.19
Für heute stehen auf der to-see-Liste ein paar der Sehenswürdigkeiten von Sevilla.
An erster Stelle die Kathedrale. Bisher haben wir es abgelehnt für eine Kirchenbesichtigung Eintritt zu bezahlen. Hier machen wir eine Ausnahme.
Die Menschenschlange vor dem Eintritt ist lang, es geht aber zügig voran. Wie zu erwarten ist in der Kathedrale der Teufel los… was hat der denn hier zu suchen??
Beim Aufstieg auf den Glockenturm schiebt sich eine Menschenschlange nach oben, und eine nach unten. Es gibt keine Treppen, nur eine Schräge die im Viereck des Turmes nach oben führt.
Oben angekommen, muss man sich mit all den Touristen arrangieren um ein Foto machen zu können. Trotzdem hat es sich gelohnt, schon wegen der Aussicht in alle Himmelsrichtungen über die Stadt.
Die Stierkampfarena konnte nur von aussen besichtigt werden.
Eine einzigartige Holzkonstruktion steht in der Altstadt von Sevilla: der Metropol Parasol.
Sehens-und höhrenswert waren verschiedene Darbietungen von Strassenmusikanten und Flamencotänzern.
Erwähnenswert wäre vielleicht noch eine andere Begegnung. Thomas de Maizière war auch in Sevilla. Kam in der Fussgängerzone direkt auf uns zu.
Wir treiben uns bis zum Sonnenuntergang in der Stadt herum. Sevilla hat uns besonders gut gefallen… Schön war’s!
02.05.19
Bis zur Grenze von Portugal sind es ca. 150 Kilometer.
In einer der nächsten Ortschaften wurde die verfallene Kirche erfolgreich künstlerisch aufgepeppt.
Gaby sucht einen Stellplatz mit Park4Night und findet den Strand Praia do Cabeço nahe der Ortschaft Monte Gordo, 15 Kilometer nach der Grenze.
Ca.15 KM
Ein schöner Platz für die Nacht ist dort schnell gefunden, wir sind nicht die einzigen Freisteher.
Schon bei der Ankunft beobachten wir einen Camper, der sich im lichten Wäldchen auf sandigem Untergrund offensichtlich festgefahren hat.
Die Besatzung versucht mit einer Kehrschaufel zu buddeln. Das Auto hat sich so tief eingegraben, dass es auf dem Unterboden aufsitzt.
Als erfahrene "Auto-aus-dem-Sand-Befreier" bieten wir unsere Hilfe und unser Berge-Equipment an. Mit der Schaufel graben wir die Räder frei, mit dem Hydraulik-Wagenheber heben wir den Ducato an, dann werden Steine untergelegt (genau so hatten wir das 2014 in Griechenland mit unserem damals nagelneuen Wohnmobil auch schon mal erlebt).
Inzwischen ist auch der Wirt des nahegelegenen Restaurants mit seinem 4x4-Pickup da. Er zieht den Camper mit unserem Bergeseil aus dem sandigsten Bereich.
Doch der Ducato steht so unglücklich zwischen den Bäumen, dass ein herausschleppen nicht möglich ist.
Die Nerven der Ducato-Besatzung sind inzwischen schon arg strapaziert.
Nach einigen Versuchen, und am Ende mit reduziertem Reifendruck, kommt der Ducato schliesslich aus eigener Kraft zurück auf festen Untergrund.
Der Wirt des Restaurants erzählt noch, dass er in der Hauptsaison fast täglich um Hilfe gebeten wird, weil die Leute den sandigen Boden unterschätzen.
Alle sind happy über den Erfolg. Das portugiesische Paar stellt sich mit Patricia und Rui vor. Als Dankeschön für unsere Hilfe laden sie uns erst zu einem Bier, und auf den nächsten Tag zum Lunch im Restaurant ein.
Am Abend kommt ein Reise-Radler an.
Wir bieten ein Feierabend-Bier an und er erzählt von seiner Tour, und dass er Dennis Breiser heisst.
12.000 Kilometer ist er bisher durch Europa gestrampelt. Unter dem Motto „Mit dem Rad on Tour, um den vergessenen Kindern eine Stimme zu geben“ wird er von verschiedenen Sponsoren unterstützt. Die Einnahmen daraus fliessen in ein Kinder-Projekt.
Seiner Aktion hat er den Namen „Chamäleon durch Europa“ gegeben (www.dennis-breiser.de).
Nachdem Dennis sein Zelt aufgeschlagen hat, sitzen wir den Abend über mit ihm und unseren portugiesischen Nachbarn zusammen und tauschen Geschichten aus.
03.05.19
Vormittags faulenzen am breiten Sandstrand, zur Mittagszeit zum Lunch mit Patricia und Rui. Es gibt typisch portugiesischen Broteintopf mit Meeresfrüchten. Sehr zu empfehlen! Danach wieder Strand. Was geht es uns gut…
Unsere portugiesische Bekanntschaft lädt uns am Abend wieder ein. Sie haben bei den Fischern Venusmuscheln gekauft.
04.05.19
Mit Patricia und Rui laufen wir am Strand entlang zu den Fischern von Monte Gordo. Dort will Rui Fisch kaufen für ein gemeinsames Abendessen.
Die Fischer von Monte Gordo haben keinen Hafen. Die Boote werden mit dem Traktor auf den Strand gezogen.
Wir kaufen Seezunge und Tintenfisch. Beides lässt Rui von den Fischern ausnehmen.
Mit Leidenschaft wird die Beute von Rui auf dem Holzkohlegrill zubereitet. Es war ein Festschmaus.
05.05.19
Nach Faro ist es nicht weit.
Ca. 60 KM
Vorbei am Flughafen und über eine einspurige Brücke fahren wir zur Halbinsel Praia de Faro.
Der Wind ist allerdings so heftig, dass wir uns lieber im Auto aufhalten. Auf dem Parkplatz ist übernachten möglich.
06.05.19
Weiter oder Faro besuchen? Ja, Faro besuchen…
In Faro ist die Suche nach einem Parkplatz nahe der Altstadt schwierig. Nach einer Stunde finden wir endlich was passendes.
Beim Bummel durch die Altstadt begrüsst Gaby den örtlichen Optiker vor seinem Geschäft. Der gute Mann ist etwas steif aber sonst ganz nett 😊.
In Faro gibt es dieses aussergewöhnliche Geschäft für Fisch und Meeresfrüchte in Konservendosen. Die Preise lassen teilweise auf echte Delikatessen schliessen.
Die Störche fühlen sich in Faro auch ganz wohl. An diesen Nestern ist ein Kommen und Gehen um den Nachwuchs zu versorgen. Futter wird es in der verzweigten Lagunen-Landschaft reichlich geben.
Nach dem Besuch in Faro sind wir noch ein paar Kilometer bis Quarteira gefahren, und weiter bis zu einem Stellplatz direkt am Meer.
Ca.25 KM
07.05.19
Herrlicher Strand, aber es ist sehr windig.
Direkt neben dem Stellplatz liegt die urige Strandbar BJ’s Oceanside.
08.05.19
Ein trüber Morgen. Wir ziehen weiter, suchen und finden nahe Albufeira einen organisierten Stellplatz mit Waschmaschinen. Prima, denn es gibt einiges zu waschen.
Der Strand liegt 600 Meter entfernt und tief unter den Klippen. Eine beeindruckende Szenerie…
09.05.19
Die Sonne hält sich wieder vornehm zurück. Gut, dann kein Strandtag, sondern ein Ausflug ins bergige Hinterland noch Monchique. Die Hoffnung ist, dass sich die Sonne doch noch durchsetzt.
Lustiges und ernsthaftes auf dem Weg in die Berge.
Ernsthaft war der grosse Waldbrand 2018 in dieser Gegend. Die kahlen Hügel sind Zeuge dafür.
Während der Mittagspause in Monchique fängt es an zu nieseln. Eigentlich wollten wir hier mindestens eine Nacht verbringen, wandern und/oder radeln. Stattdessen fahren wir weiter Richtung Montes da Voia. Der Regen nimmt zu, die Nebelsuppe wird immer dichter.
Nix wie weg. Über eine schmale Strasse bergab durch dichten Wald kürzen wir ab bis zur Hauptstrasse nach Lagos.
Üppiges Grün in dieser Gegend, und überall blüht es…
In Lagos war uns zuviel los. Deshalb weiter bis zu einem wilden Stellplatz am Meer, zwischen Praia do João Vaz und Praia do Zavial.
Hier stehen einige Mobile über den Hang verteilt. Die meisten davon ältere Baujahre, Ex-Feuerwehr, Ex-Polizei, VW-Busse, alte Kastenwagen mit Stern, und andere „alternative“ Kisten…auch ein original amerikanischer Schulbus.
Die Besatzungen dazu passend. Junge und jung gebliebene, oft trägt man Dreadlocks. Wir schämen uns fast schon für unser Gefährt, (aber nicht für unsere Frisuren 😊), schleichen den leicht hoppeligen Weg hoch. Ein junges Paar warnt uns vor den nächsten Metern „ziemlich verworfen,schräg und steil“. Kurz davor finden wir aber unseren Platz mit Blick aufs Meer.
Vom einem Fahrzeug ganz oben am Hügel schallen am Abend Reggae-Rhytmen bis hinunter zum Meer. Coool....
Die zwei ungewöhnlichsten Wohnmobile in der Bucht.
10.05.19
Ganz wichtig heute, Geburtstagsgrüsse an Nico senden!
Nach dem Frühstück, Erkundungs-Walk über den Hügel zu den Klippen.
In einer der nächsten Buchten hat sich Love, Peace and Happiness versammelt.
Gute Stimmung, freundliche Menschen, Musik und Trommeln.
Noch mehr sehenswerte Mobile älterer Baujahre.
Und ein aussergewöhnliches Wohnmobil mit nur 2 PS, aber mit Satelliten-Antenne…
Wir vermissen ja schon ein bisschen die Tierherden Afrikas…freuen uns hier schon über eine verirrte Kuhherde, die gerade wieder vom Hirten und seinen Hunden auf den rechten Weg gebracht wird.
11.05.19
Vorbei an Sagres erreichen wir die Südwestspitze des europäischen Festlands, Cabo de São Vicente.
An einem Surfer-Strand kurz vor dem Kap wird auf die richtige Welle gewartet.
Zufällig treffen wir hier Dennis wieder. Er hat sein schweres Reisegepäck vorübergehend abgelegt, und macht nur einen kurzen Ausflug mit leichtem Rad zum Kap.
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