02.09.19
Über Thessaloniki geht es auf die westliche Seite der Chalkidiki Halbinsel bis Nea Irakleia.
Am Strand findet sich ein netter Platz für uns. Raus aus den Klamotten und rein ins wohltemperierte Wasser. Juchuuuu! Darauf haben wir uns schon lange gefreut.
Ca. 290 KM
03.09.19
Noch einen Tag relaxen kann nicht schaden, also bleiben wir.
Gegen Abend fällt uns ein Typ auf, der sich in der Nähe herumtreibt, immer wieder zu uns rüberschaut, dann telefoniert, den Sonnenuntergang fotografiert. Wir fühlen uns beobachtet. Irgendwann fährt er mit einem Auto los... der Auspuff ist eindeutig undicht.
Wir stehen hier ganz alleine, wären für böse Buben in der Nacht relativ leichte Beute. Sollten wir vielleicht näher an der Ortschaft parken? Denken wir uns noch so.
Es ist bereits dunkel, da beobachten wir, wie jemand zum Strand läuft und hinter einem Busch stehen bleibt.
Ist das etwa wieder dieser Typ vom Nachmittag? Nach einer kurzen Weile hören wir das typische Auspuffgeräusch vom Nachmittag. Der Kerl war also nochmal in unserer Nähe…sicher kein Zufall. Wir ziehen um auf den beleuchteten Parkplatz eines Lokals am Ortseingang. Trotzdem bleibt man aufmerksamer als sonst, achtet auf jedes Geräusch.
04.09.19
Die Fahrt führt weiter auf den westlichen Finger der Halbinsel, genannt Kassandra.
In Posidi gibt es einen netten Strand mit passender Übernachtungsmöglichkeit. Hier bleiben wir gleich zwei Nächte.
Ca. 80 KM
06.09.19
Auf Kassandra geht es auf der Ostseite wieder hoch, und auf den mittleren Finger namens Sithonia.
So richtig gefallen finden wir bisher nicht an der Halbinsel. Strandabschnitte sind oft zugebaut und viel Müll überall.
Damit die Zahl der Ruinen niemals abnimmt, stehen viele neuzeitliche unfertige Rohbauten in der Gegend herum. Vielleicht kann man die, aus späteren Epochen rückblickend betrachtet, dann ebenfalls historisch nennen.
Es gibt auch mal sehenswertes: Olivenbäume mit besonders kräftigem Stamm, oder ein netter Hafen, eine fotogene Kirche.
Für die Nacht stellen wir uns an den Strand bei Psakoudia vor eine Reihe mit Olivenbäumen. Nur ein paar Schritte entfernt lassen wir uns später das Abendessen auf der idyllischen Terrasse der Taverna Nicos schmecken.
Ca. 130 KM
07.09.19
Sithonia ist bergiger und bewaldeter als der Nachbarfinger Kassandra. Nach ein bisschen Suchen finden wir bei Azapiko eine Bucht mit schönem Strand. Hier könnte man es länger aushalten…
Ca. 70 KM
09.09.19
Mit den Rädern machen wir uns auf, die Umgebung zu erkunden. Nach einem kurzen Schwenk auf einen Aussichtspunkt, sehe ich auf meinem Vorderrad helle Punkte. Sie stellen sich als hässliche kleine Dornengebilde heraus, die im Reifen stecken. Beim Herausziehen von mehr als 5 Dornen folgt, nach jeder einzelnen, umgehend ein pssssss. Gut, dass wir zwei Ersatzschläuche dabeihaben. In der Not hatten wir uns in der Vergangenheit mal irgendwo zwei Schläuche "Made in China" gekauft. Das Ergebnis: ein Ventil defekt, das zweite funktionierte. Glück gehabt.
In Toroni gibt es zur Mittagspause in der Taverne eine sehr gute Moussaka und ein eisgekühltes Bier.
12.09.19
Fünf Tage waren wir auf diesem schönen „wilden“ Camp am Strand.
Ein deutscher Nachbar hatte uns gestern noch gewarnt, dass manchmal die Polizei auftaucht. Er war in den letzten Jahren schon öfter hier. Deshalb rollen sie keine Markise aus und bauen auch nicht das ganze Campinggerödel aus, was sonst so zu sehen ist.
Es gab wohl schon Anzeigen, und in Kommentaren auf park4night war von Strafen in Höhe von 300.-€ zu lesen. Man sollte immer daran denken, dass freies Campieren grundsätzlich nicht erlaubt ist.
Über die Südspitze von Sithonia fahren auf der Ostseite des Fingers bis in die Nähe von Pirgos Chiliadous. Mit Blick auf den Berg Athos stehen wir alleine am Strand.
Unweit gibt es eine Strandbar, aber alles schon geschlossen. Nur ein paar Angler versuchen ihr Glück.
Zeit, mal wieder eine Runde Boule zu spielen.
13.09.19
Auf dem Weg zum dritten Finger von Chalkidiki kommen wir an einer Taverne mit fantastischer Aussicht auf die Küstenlinie vorbei.
Eigentlich wollten wir heute in Ouranoupoli auf den einzigen Campingplatz.
Ouranoupoli liegt an der Grenze zu Mönchsrepublik Athos. Der Campingplatz ist aber eine trostlose Einrichtung, nix für uns. Auffallend oft stehen hier die „Camping verboten“ Schilder. Da steckt doch sicher der Campingplatz-Betreiber dahinter…
Der Rest des östlichen Fingers ist von den Mönchen komplett beschlagnahmt. In mehreren Klöstern und Siedlungen leben sie dort in ihrer eigenen Welt. Zutritt für Frauen verboten!
Ja dann ihr Mönche, viel Spass noch in eurer Welt. Und bitte keine Skandale, irgendwann kommt alles ans Tageslicht.
Schlechter Campingplatz und Mönche die keine Frauen mögen, da wollen wir nicht bleiben.
Richtung Norden fahrend kommen wir in Ierissos vorbei. Die alten Bootswerften dort sind sehenswert.
Später landen wir in Stratoni.
Ca. 65 KM
Neben einer grösseren Bar stehen schon ein paar Wohnmobile. Es gibt noch Platz für uns.
Ein älterer Grieche mit seinem kleinen Hund hat sich hier recht häuslich niedergelassen, und steht hier wohl schon länger.
14.09.19
Es war eine unruhige Nacht. Durch das rechte Schlafzimmerfenster war bis Mitternacht griechische Musik zu hören, mal lauter, mal leiser. Eigentlich ganz nett.
Vom linken Schlafzimmerfenster war die Musik aus der Bar zu hören. Ab Mitternacht wurde dann an der Bar aufgedreht, bis 4:00 morgens. Nix gegen schnelle Beats und Bässe, aber wenn man nicht tanzen sondern schlafen will…? Es war halt Freitagabend…
Eine zweite solche Nacht wollen wir nicht. Ein kurzer Sprung noch ins Meer, und wir ziehen weiter.
Auf der Nationalstrasse 16 geht es auf Chalkidiki bis Thessaloniki, dann auf der E75 bis kurz vor Plaka.
Ca. 200 KM
Dort quartieren wir uns auf dem Campingplatz Sylvia für 2 Tage ein. Der Platz ist uns auf Anhieb sympathisch. Nur wenige Reisende sind da, es ist Nachsaison.
16.09.19
Ungefähr 10 Kilometer Luftlinie entfernt erhebt sich das Olympos-Gebirge mit seinem 2.918 Meter hohen Gipfel in den blauen Himmel.
Da wollen wir näher ran. Man nimmt die Strasse bis Litochoro, biegt dort ab, und folgt dem Hinweis nach Prionia.
Die Strasse schraubt sich in kurzer Zeit auf 1.100 Meter Höhe bis Prionia. Trotz Nachsaison und Montag ist der Parkplatz dort rappelvoll. Wir hatten gehofft hier übernachten zu können.
Ein paar Kilometer zurück stellen wir das Auto auf dem Parkplatz am Kloster des Heiligen Dionysos ab, und machen einen kleinen Spaziergang zur Kapelle des Heiligen Dionysios.
Anschliessend Besichtigung des Kloster des Heiligen Dionysos. 1542 gegründet, hat es eine wechselvolle Geschichte. Wurde immer wieder angegriffen, geplündert und beschädigt.
Wie man nachlesen kann, haben deutsche Truppen 1943 die grösste Zerstörung angerichtet. Es ist beschämend…
Seit einigen Jahren wird das Kloster langsam wieder restauriert.
Zurück an der Küste fahren wir bis Skotina Beach. Der Campingplatz dort ist geschlossen. Wir reihen uns zwischen einem VW-Bus aus CZ und einem Wohnmobil aus PL ein, stehen nahe am Strand.
Ca. 35 KM
17.09.19
Wir haben uns in den letzten Wochen immer wieder Gedanken zu 2020 gemacht. Es wird ja unser drittes Reisejahr werden.
Aber wohin soll es gehen? Europa ist ja ganz schön, aber ein weiteres Jahr wollen wir hier nicht reisen, gerne später wieder. Es darf, nein, es muss wieder abenteuerlich werden.
Australien vielleicht? Südamerika? Nordamerika, Kanada, Alaska? Asien? Wo finden wir die Kombination aus grossartigen Landschaften, fantastischer und einzigartiger und artenreicher Tierwelt, abenteuerlichen Pisten und dafür geeignete Reisefahrzeuge?
Australien wäre eine Möglichkeit. Aber wir würden die Tierwelt Afrikas vermissen…auch die vielfältigen Kulturen Afrikas.
Also warum nicht noch einmal Afrika? So vieles wäre noch zu entdecken, anderes würden wir gerne wieder besuchen. Tansania, Kenia, Uganda könnten neue Ziele sein.
Plötzlich war es glasklar: wir wollen 2020 wieder in Afrika unterwegs sein. Das Auto ist inzwischen wieder bei Bushlore reserviert. Diesmal ein LandCruiser HZJ79, also ein Singlecab-Pickup, und wieder mit einer Kabine von Alu-Cab auf der Ladefläche. Ein Auto mit allem was man braucht. Wer sich interessiert, kann sich hier informieren:
https://bushlore.com/toyota-land-cruiser-79-4x4-camper-crucam/
19.09.19
Nach drei entspannten Strandtagen starten wir heute mit festem Ziel: die Meteora Klöster.
Ca. 150 KM
Dort angekommen, kurven wir erstmal durch die Klosterregion, um uns einen Überblick zu verschaffen. Erste Eindrücke.
Für die Übernachtung folgen wir den nicht zu übersehenden Hinweisen an der Strasse, die zum Gästehaus Arsenis führen.
Das Gästehaus wirbt mit kostenlosem Stellplatz, im Gegenzug ist man zum Abendessen im Lokal verpflichtet. Ja, warum nicht?
Etwas ungewöhnlich war dann die Auskunft, dass das Abendessen nicht auf der Terrasse serviert wird, nur drinnen im Lokal. Es gibt auch keine Speisekarte, also keine Wahlmöglichkeit. Man muss einen Grillteller aus Souvlaki, Grillwurst und Pommes nehmen, dazu griechischen Salat.
Das bisherige Superwetter wird heute Abend von einem Gewitter abgelöst, aber alles harmlos und nur von kurzer Dauer.
20.09.19
Die Klöster auf den Felsen muss man gesehen haben, wirklich unglaublich. Es sollen insgesamt 24 Klosteranlagen in dieser Region existieren. 6 davon sind noch aktiv und können besichtigt werden. Der Rest ist wohl mehr oder weniger dem Verfall preisgegeben.
Das Kloster Agia Triada ist unser erstes Ziel. Dieses Kloster war Kulisse im James-Bond-Film „In tödlicher Mission“. Der Eintritt von 3 Euro pro Person ist moderat, und in allen Klöstern gleich. Es gibt Kleidungsvorschriften. Frauen müssen einen Leih-Rock über die Hose oder den zu kurzen Rock anziehen. Dieses Kloster ist von Mönchen bewohnt.
Das Kloster Agios Stefanos ist eines der ältesten, und von Nonnen bewohnt. Auch hier Kleidungsvorschrift…und das fotografieren in der schmuckvollen Kapelle ist verboten…
Das Kloster Varlaám hat heute geschlossen, Megálo Metéoro hat gleich Feierabend. Bei Rousánou sehen wir von weitem 3 Reisebusse stehen, und die Leute am Eingang stehen Schlange. Gut, eigentlich sind wir mit den 2 Besichtigungen auch zufrieden.
Nachdem es auf einem Aussichtsfelsen ruhiger wird, geniessen wir den Blick auf die spektakuläre Felsenlandschaft.
Heute ist übrigens unser Hochzeitstag.
Nach dem Kloster-Hopping fahren wir weiter in die Berge, zum Restaurant „Eagles Nest“. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick in die Umgebung.
Auf die Frage, ob wir nach dem Abendessen beim Restaurant übernachten können, bekommen wir ein freundliches „Ja gerne“ vom Chef. Er spricht ganz gut deutsch.
21.09.19
Über die E95 und später die E65 geht es heute bis kurz vor Itea am Golf von Korinth.
Ca. 250 KM
Was uns auch auf dieser Fahrt immer wieder auffällt, sind die vermüllten Parkmöglichkeiten an den Strassen.
Zahllose Plastikflaschen, allgemeiner Müll und Plastik überall. Und natürlich Papiertücher die beim pieseln benutzt werden, und einfach liegen bleiben.
Ihr lieben Griechen, was ist denn da los? Auch entlang mancher schöner Bergstrasse, überall Platikflaschen. Mensch, nehmt doch euren Müll mit nach Hause, und schmeisst ihn nicht in die schöne Landschaft.
Das nachfolgende Foto zeigt eine noch harmlos vermüllte Parkbucht. Es geht auch weitaus schlimmer…
Auf dem Campingplatz Chrissa verbringen wir die Nacht. Von hier hat man einen herrlichen Blick über ein Meer aus Olivenbäumen, bis hinunter nach Itea und den Golf von Korinth.
22.09.19
In Itea sehen wir in Hafennähe Pavillons stehen, und denken zuerst an einen Markt. Aber nein…es ist das Fahrerlager einer Rallye, der 7. MyKteo Fthinoporino Rally 2019.
Nach einem Frappe machen wir uns auf den Weg.
Die angenehme und verkehrsarme Fahrt geht durch bergige Landschaft, über Distomo, und durch Bergdörfer mit manchmal kniffligen engen Gassen.
Gegen Abend kommen wir in Porto Germeno an. Im kleinen Hafen findet sich eine ruhige Ecke für die Nacht. Von der Haustür sind es nur ein paar Schritte ins glasklare Wasser der schnuckeligen Bucht.
Ca. 160 KM
23.09.19
Wir wären ja gerne noch eine Nacht an diesem Platz geblieben. Aber die Moskitos haben uns gestern Abend so attackiert, dass wir diesen schönen Ort verlassen müssen.
Überwiegend an der Küste entlang führt die Strasse bis Loutraki, ganz in der Nähe des nördlichen Endes des Kanal von Korinth.
Ca. 60 KM
In Loutraki leitet uns park4night zu einem Platz am Stadtrand, direkt am etwas steinigen Strand.
Aus dem Schlafzimmer geschaut, sieht man entfernt die Stadt Korinth auf der gegenüber liegenden Seite.
24.09.19
Der Morgen beginnt mit mehr Wolken als Sonne, zum Frühstück gibt es Pfannkuchen. Das vorhergesagte Gewitter meldet sich mit ein bisschen Blitz und Donner, und kleinen Schauern.
Die Vorbereitungen für Afrika 2020 laufen langsam an. Der Eingang der Anzahlung für unser Auto ist bestätigt. Es hat witzigerweise die südafrikanische Nummer FR 62 HB GP. Also eine Freiburger Nummer…😊.
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